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Wird Online-Spielern im Vereinigten Königreich der Riegel vorgeschoben?

Wednesday, November 27th, 2013 um 4:46 pm

Es mehren sich die Anzeichen darauf, dass das Vereinigte Königreich beschließen könnte, ein weitaus feindlicheres Regulierungssystem für Betreiber von Online-Glücksspiel einzuführen. Der Haushaltsentwurf des nächsten Jahres sieht vor, dass eine standortunabhängige Verbrauchssteuer am 1. Dezember 2014 in Kraft treten soll.

Die Steuer sieht vor, dass alle online operierenden Wettunternehmen, die Kunden in Großbritannien und Nordirland bedienen, eine Steuer in Höhe von 15 % auf ihre Bruttogewinne zahlen müssen, unabhängig davon, wo sie ihren Sitz haben. Die standortunabhängige Steuer der britischen Regierung soll 300 Millionen £ pro Jahr einbringen. Alle Betreiber, die sich auch an den britischen Markt wenden, müssen weiterhin eine von der Glücksspielbehörde erteilte Lizenz besitzen.

Der Entwurf sieht auch vor, dass der „Weißen Liste“ der Behörde ein Ende gesetzt wird, gemäß derer Online-Glücksspielunternehmen, die von der EU, Antigua und Barbuda, Alderney, Gibraltar, Tasmanien und der Isle of Man lizenziert sind, im Vereinigten Königreich werben und Geschäftstätigkeit ausüben dürfen.

Unternehmen, die ihren Sitz in Gibraltar haben, werden wahrscheinlich am härtesten betroffen sein, da Unternehmen wie Ladbrokes, William Hill, Coral und Betfair gegenwärtig von einem Steuersatz von nur 1 Prozent profitieren, der bei einem Betrag von 435.000 gedeckelt ist. Die entsprechenden Betreiber laufen Gefahr, dass ihre Fern-Glücksspiellizenzen widerrufen werden und dass sie mit Geldbußen oder gar Gefängnisstrafen von bis zu sieben Jahren belegt werden, wenn sie sich nicht an die neuen Vorschriften halten.

Die Online-Glücksspielunternehmen argumentieren, dass der Zwang, wegen der neuen Vorschläge zusätzliche Umsätze für die Regierung generieren zu müssen, zu Lasten des Verbraucherschutzes gehen wird. Auch sind sie der Ansicht, dass die neuen Pläne dem geltenden Wettbewerbsrecht der Europäischen Union zuwiderlaufen. Das weltweit operierende Beratungsunternehmen KPMG hat im Auftrag des Fernglücksspielverbandes eine Studie durchgeführt und dabei eindeutig festgestellt, dass der Gesetzesentwurf nicht dazu geeignet ist, das eigentliche Ziel zu erreichen, nämlich die Verbraucherschutzrechte zu wahren.

Es scheint, dass die eigentlichen Verlierer der vorgeschlagenen Steuer die Online-Spieler sind, da davon auszugehen ist, dass die Casinobetreiber die erhöhten Betriebskosten auf die Kunden abwälzen, die im Gegenzug dann möglicherweise beschließen, sich an unlizenzierte Anbieter zu wenden, die ihnen möglicherweise bessere Bedingungen anbieten können, obwohl Online- Wetten über unlizenzierte Betreiber mit Risiken verbunden sind.

Es ist ganz einfach: obwohl das Online-Spiel von einigen Leuten als suspekt eingestuft wird, so generiert es doch riesige Geldbeträge für den Staat, und wenn dieser nicht in der Lage ist, seine Gesetzgebung darauf abzustimmen, kann sich dies für das Vereinigte Königreich leicht zu einem Eigentor entwickeln.

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